Krisenzeiten brauchen Führungspersönlichkeiten

Führen an sich ist schon eine Herausforderung, jedoch in Krisenzeiten, wie z. B. die momentane Corona-Pandemie, zeigt es sich, wer tatsächlich das Zeug dazu hat.

Jetzt sind Führungspersönlichkeiten gefragt, die vor allem Entscheidungen treffen, auch wenn es nicht absehbar ist, ob es die Richtigen sind. Kein ständiges hin und her schwanken, sondern auf den Punkt kommen und Nägeln mit Köpfen machen.

Dafür braucht es Mut und eine klare Haltung, um für die getroffenen Entscheidungen auch die Verantwortung zu übernehmen. Damit die Menschen (Mitarbeiter) hinter diesen Entscheidungen stehen und diese mittragen, braucht es wiederum Transparenz.

Nur wenn wir Maßnahmen oder Anweisungen verstehen – warum wir etwas tun sollen und welchen Sinn es hat – können wir es nachvollziehen und auch besser umsetzen.

Das ist ein Punkt der Führungspersönlichkeit ausmacht – eine klare Haltung die wiederum Halt gibt.  

Aus der Not heraus kommt die Wertschätzung?

Da muss erst eine schlimme Krisenzeit kommen, damit die Wertschätzung für die systemrelevanten Berufe – wie man sie jetzt in Corona-Zeit nennt – endlich mal zum Vorschein kommt. Plötzlich sind sie unsere Helden, weil es ohne sie absolut nicht geht.

Nehmen wir in diesem Fall die Verkäufer, die im Normalfall wenig bis gar keine Aufmerksamkeit geschweige denn Wertschätzung in unserer Gesellschaft bekommen. Denn was macht schon jemand im Lebensmittelverkauf, außer etwas einräumen, über die Theke schieben und abkassieren? Das ist doch eine weit verbreitete Denke oder?

Nun sie sollen immer freundlich sein, selbst wenn Kunden unverschämt oder gar beleidigend sind. Gefälligst unermüdlich und allzeit bereit, natürlich immer im Sinne des Kunden. Zuvorkommend und wertschätzend gegenüber dem König Kunde. Sollen schön brav grüßen, sich bedanken und dem Kunden ein gutes Gefühl geben, auch wenn der Kunde selbst nicht grüßt, mit dem Handy in der Hand nebenbei einkauft und die Verkäufer/in nicht mal beachtet, geschweige denn ein nettes Wort übrig hat. Die Fachkompetenz kann unerwähnt bleiben, denn die ist sowieso Grund-Voraussetzung. Natürlich sollen sie auch auf die individuellen Kundenwünsche eingehen und dabei unbedingt lächeln nicht vergessen!

Ich persönlich hoffe, dass der Applaus, der Gesang und die Lobpreisungen, die im Moment statt finden anhalten, über diese Krise hinaus. Dass die, die sonst nicht beachtet werden und trotzdem fleißig ihrem Beruf nachgehen und selbst für Ihren Lebensunterhalt sorgen, dafür die dringend erforderliche Beachtung und Wertschätzung erhalten.

Was jeder einzelne von uns tun kann? Mit Achtung und Respekt den Verkäufern begegnen, damit sich dieser, meist undankbare, Job auch sinn- und wertvoll für sie anfühlt.